Wanderung - Schneespaziergang zur Seethalerhütte
Im Dachsteingebirge befindet sich die östlichste und tiefst gelegene Gletschergruppe der Alpen. Unser nächster Gletscher welchen wir besuchen wollten, war eben der Dachsteingletscher auf dem Dachsteinmassiv. Dieses konnten wir ja jeden Tag von unserer Ferienwohnung in Schladming aus sehen und ein Besuch war also ein Muss. Der Dachstein Gletscher befindet sich auf rund 2.700 Metern Höhe an der Grenze der Österreichischen Bundesländer Steiermark und Oberösterreich. Er ist durch die Dachstein-Südwandbahn von der Ramsau im oberen Ennstal aus erschlossen. Die kleine Gemeinde Ramsau inmitten der Steiermark liegt auf einem Hochplateau am Fuße des bekannten Dachsteinmassivs und ist auf die Sommer und Wintersaison gut eingestellt. Um dem Besucheransturm in den Sommermonaten (Mai bis September) gerecht zu werden, wurde ein Reservierungssystem für die Dachstein-Südwandbahn eingeführt. Somit ist es für uns, da wir ja im
September dort waren, verpflichtend gewesen, die Dachstein Gondel frühzeitig übers Internet zu reservieren. Mit der Schladminger Sommercard fährt man kostenlos die Berg- und Talfahrt mit der Dachstein Gletscherbahn. Bei Sonderfahrten wie Sonnenaufgangsfrühstück und Sonnenuntergangsdinner ist die Sommercard aber nicht möglich. Seinen Namen hat der Dachstein durch die sich jährlich sammelnden sommerlichen Hitzegewitter und nicht wie viele vermuten vom germanischen Donnergott Thor. Wir sind mit unserem Auto von Schladming aus bis zur Dachstein Mautstraße gekommen und dort war auf Grund des großen Besucherandranges Schluss. Keine weiterfahrt mehr möglich. Wir mussten unser Auto auf einer abgesperrten Wiese parken, (Parkplatz Dachstein I) und mit dem dort bereitgestellten Shuttlebus nach oben bis zum Berghotel Türlwand fahren. Eigentlich kann man die gut 5 km lange mautpflichtige Gletscherstraße sonst mit dem Auto
hoch bis zum Berghotel fahren. Mit einem Skipass oder einer Seilbahnkarte braucht man aber keine Maut bezahlen. Vor dem Lift stand eine riesen Schlange mit Touristen, welche alle nach oben wollten. Doch das dortige Reservierungssystem funktionierte wirklich sehr gut. Wir hatten eine festgelegte Zeit gebucht und die Dachstein-Südwandbahn oder Dachstein Gletscherbahn brachte uns in 1700 m Höhe von der Türlwand somit pünktlich auf den Gletscher am Hunerkogel auf 2687 Meter. Diese Seilbahn befindet sich im Sommer- und Winterbetrieb führt ohne Stütze und mit einem Bodenabstand von bis zu 210 m über die Dachstein-Südwand auf den Dachstein Gletscher. In die rundum aus Glas gefertigte Gondel passen 50 Personen und 1000 Höhenmeter werden in 6 Minuten Fahrzeit absolviert. Es besteht auch die Möglichkeit Freiluft-Feeling auf Balkon, also auf der Gondel unter freiem Himmel zu genießen. In Ramsau am Dachstein unten herrschte eine
sommerliche Hitze, aber für oben haben wir uns natürlich warme Sachen und festes Schuhwerk eingepackt. Während der Gondelfahrt ist der Ausblick schon spektakulär aber oben denn angekommen einfach unbeschreiblich. Zunächst ging es im Massenstrom der vielen Touristen einen ersten vereisten Hang hinunter. Viele Menschen die versuchten nach oben zum Lift zu kommen und die anderen welche nach unten schlitterten. Pantoffeln haben wir nicht gesehen, aber ansonsten waren wohl alle anderen Schuharten vertreten. Unser erster Plan war es die Wanderung zum kleinen Gjaidstein zu machen. Ein Hochgebirgs-Erlebnisweg welcher etwa 40 Minuten von der Dachstein Bergstation auf den Gipfel des Kleinen Gjaidsteins auf 2685 Metern führt. Dort erwartet einen eine Gipfelpyramide und natürlich eine grandiose Aussicht auf den Dachstein. Aber schon nach den ersten Metern bekam ich starkes Nasenbluten und wir brachen diese Wanderung lieber ab. Denn es
war auf keinen Fall ein Spaziergang zum Kleinen Gjaidstein. Absolute Schwindelfreiheit und vor allem Trittsicherheit auf teilweise vereisten und zugeschneiten Wegen. Wir beschlossen stattdessen den Weg zur Seethalerhütte zu nehmen und waren natürlich nicht die einzigen. Ein von Pistenraupen präparierter und gut markierter Gletscherweg führt stetig aufwärts bis zur der am höchsten gelegenen Schutzhütte Oberösterreichs. Das stapfen durch den Schnee im Hochsommer war für uns mal was ganz Neues. Die Seethalerhütte hat eine herrliche Sonnenterrasse, welche aber mehr als gut besucht war. Hier auf 2740 Meter hast du eine spektakuläre Sicht auf die majestätische Berg- und Gletscherwelt. Wie alle sind wir natürlich den kleinen Felsen zum Gipfelkreuz hochgekraxelt um Selfies für unser Album zu machen. Atemberaubende Ausblicke auf das Ennstal boten sich uns von da oben. Bei schönstem Sonnenschein sind wir nachdem wir uns satt
gesehen hatten den gleichen Weg wieder zurück und hatten ein Erlebnis der außerirdischen Art. Vom Dachsteingipfel ist ein Kletterer abgestiegen und hatte es wohl nicht mehr ausgehalten. Hose runter und das blanke Hinterteil zu uns gestreckt und alles dann in den Schnee versenkt. Zum Glück waren wir weit genug weg, aber naja was sollte der Arme auch machen oder? Vor allem gab es dort garantiert keinen Weg und wir haben immer wieder außerhalb des Weges Gletscherspalten entdecken können. Zurück an der Dachstein Gletscherbahn besuchten wir zuerst die Hängebrücke wofür wir einen Extra Bonus von 10 Euro pro Nase bezahlen durften. Die etwa 1 m breite und 100 m langen Brücke hängt zirka 400 Meter über dem Abgrund. Es ist schon ein komisches Gefühl in der Höhe und der Kulisse über diese Brücke zu laufen. Von der Brücke kommt man dann zu einem weiteren Highlight, der Treppe ins Nichts. 14 schmale Stufen hinunter auf ein
Glaspodest in schwindelerregender Höhe bekommt man dann das einzigartige Gefühl frei in der Luft zu schweben. Nach den vielen Fotos sind wir dann in den Dachstein Eispalast gestiefelt. Tief im Inneren des Dachstein Gletschers wird man hier in eine mystische Welt aus Eis und Schnee entführt. 2007 sechs Meter unter der Eisdecke wurden nahe der Bergstation der Südwandbahn Gänge und Kammern unter den Gletscher geschlagen und den Besuchern der Eispalast zugänglich gemacht. Zu sehen sind in eisiger Kälte detailgetreu geschnitzte Figuren aus Eis, wie ein Dinosaurier, die erste Mondlandung, oder Meilsteneine wie die Glühbirne oder die Lokomotive waren zu sehen. Nach dem Besuch der Eiswelt haben wir bis zur Abfahrt unserer Talfahrt die Aussicht und die Bergluft im Schnee genossen. Leider hatten wir nicht das Glück oben auf dem Balkon der Gondel mitzufahren, da hätten wir uns wohl früher anstellen müssen. Fazit: Wer die Massen nicht scheut und
sowieso eine Übernachtung in Schladming für zwei Tage hat sollte unbedingt die Sommercard benutzen um auf den Dachsteingletscher zu kommen. So günstig kann man selten auf einen Gletscher fahren und es ist in dieser Höhe einfach ein unglaubliches Erlebnis. Im Sommer wie im Winter kann man hier hinauf, wandern oder Ski fahren und die spektakulären Ausblicke bewundern. Vom Österreichischen Alpenverein wird hier im Dachsteingebirge das gut beschilderte Wegenetz gewartet. Es führt hier mitunter der Nordalpenweg und der Europäische Fernwanderwegs E4 hindurch. Im Dachsteingebirge befinden sich viele Schutzhütten, die ebenfalls vom Österreichischen Alpenverein betreut werden. Auch die künstlich geschaffenen Highlights wie die Hängebrücke, die Treppe ins Nichts und der Dachstein Eispalast mit spektakulärem Blick in eine Gletscherspalte und mit den Eisskulpturen sind zu empfehlen. Wichtig ist es immer die Zeit im Auge zu behalten um die Gondelabfahrt nicht zu verpassen.
Weitere Informationen - Dachsteingebirge
Als höchster Berg von Oberösterreich und der Steiermark, ist der Dachstein mit 2995 m ü. A. Am Dachstein liegen mehrere Gletscher, wie der Hallstätter Gletscher, der Schladminger Gletscher, der Große und Kleine Gosaugletscher und der Schneelochgletscher. Viele der Dachsteinseen sind Gletscherrandseen dieser Gletscher, ganz besonders die Eisseen des Hallstätter Gletschers. Seit 1997 ist die Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Attraktivität und natürlich seine Höhe waren schon im 19. Jahrhundert ein begehrtes Ziel für Bergsteiger. Bekannte Kletterrouten sind zum Beispiel der, der Pichlweg und die Koppenkarstein-Südwand. Drei Skigebiete befinden sich im Dachsteingebirge. Das Dachsteingebirge hat eine maximale Ausdehnung von 772 km² und ist eines der größten geschlossenen Karstareale Österreichs.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Österreich - Dachsteingebirge
Wanderweg - Gletscherweg zur Seethalerhütte
Startort - Parkplatz - Berghotel Türlwand
Zielort - Parkplatz - Berghotel Türlwand
Länge - ca.2 km
Dauer - 1 h
Familiengeeignet - ja
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Dachsteingebirge (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Dachstein (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Dachsteingebirge (deine-berge.de)
Am Dachsteingletscher (derdachstein.at)
Dachstein Panoramagondel(schladming-dachstein.at)
Der Dachstein - Eine Welt 3.000m über dem Alltag (dachstein.panomax.com)
Hochgebirgs-Erlebnisweg „Kleiner Gjaidstein“ (schladming-dachstein.at)
Seethalerhütte (alpenverein.at)
Der Dachstein Eispalast (derdachstein.at)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Erlebnisweg Kleiner und Großer GjaidsteinStrecke
3,8km und 177 Höhenmeter ca: 4:30 hÖPVN und Einkehr
Bergstation der Dachstein-GletscherbahnWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Von der Dachstein Gletscherbahn oben auf dem Hunerkogel auf 2687 Meter geht man nördlich über den Gletscher bis in den Gjaidsteinsattel. Hier beginnt der markierte und teilweise versicherte Steig über felsiges Geländer zunächst auf den Kleinen Gjaidstein auf 2735m. Nehmen sie sich Zeit und genießen sie die wunderschöne Aussicht. Zum Hohen Gjaidstein steigt man zunächst in eine Scharte und nach mehrmaligen auf und ab, gesichert durch Seile, über einen leichten Klettersteig zum Gipfelkreuz auf 2.794 Metern Seehöhe.
Routenvorschlag
Schneespaziergang zur SeethalerhütteStrecke
4 km und 175 Höhenmeter ca: 1:00 hÖPVN und Einkehr
Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn, Seethaler HütteWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Wieder von der Dachstein Gletscherbahn startend geht es steig bergauf Richtung Dachstein und nach ca. 1 Kilometer, fast oben angekommen, geht der Wanderweg dann links zur Seethaler Hütte. Sie befindet sich auf 2.740 Meter und ist damit die am höchsten gelegenste Schutzhütte Oberösterreichs. Die Seethaler Hütte bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Bergwelt bis zum hin zum Großglockner.
Routenvorschlag
Vom Hunerkogel über Guttenberghaus nach KulmStrecke
14,3 km und 271 Höhenmeter ca: 4:30 hÖPVN und Einkehr
Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn, GuttenberghausWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Diese wunderschöne Wanderung führt über einen Teil des Dachsteingletschers und durch das felsige Hochland über einen anstrengenden Abstieg von 1000 Höhenmetern bis nach Kulm.
Routenvorschlag
Weitwanderweg 01 - NordalpenwegStrecke
871 km und 48.521 HöhenmeterÖPVN und Einkehr
Kammersteinerhütte, Peilsteinhaus, Edelweisshütte/Schneeberg, Kienthaler Hütte, Otto-Haus, Schneealpenhaus, Voisthalerhütte, SonnschienhütteWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Als erster österreichischer Ost-West-Weitwanderweg wurde 1975 der Nordalpenweg eröffnet. Vom Neusiedler See, Wien, über die nördlichen Kalkalpen, bis nach Bregenz am Bodensee erstreckt sich dieser Fernwanderweg. Rund 1000 Kilometer führt er durch sieben österreichische Bundesländer und bis in fast 3000 Meter Höhe.