Belchen - Feldberg - Feldsee - Vogelschutzgebiet Wutach
Schatzhauser im grünen Tannewald, bist schon viel hundert Jahre alt. Dir gehört all Land, wo Tannen stehn – lässt dich nur Sonntagskindern sehn. Einmal in den Schwarzwald zum Holländermichel und oder zum Schatzhauser. Schon als Kinder sind wir vom Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff verängstigt und begeistert gewesen. Es gibt Dinge, die man sofort mit dem Hochschwarzwald in Verbindung bringt, wie die Kirschtorte, die Kuckucksuhr, das Wandern oder die Schwarzwaldmühle. Wir mieteten uns ein Haus am Prestenberg in Todtmoos, eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg. Der heilklimatische Kurort liegt im Südschwarzwald auf über 700 Meter Höhe. Direkt an unserem Haus geht der erste interessante Wanderweg vorbei. Der Lebküchlerweg, ein "Schwarzwälder Genießerpfad" welchen wir als erstes gewandert sind. Er ist 12,3 km lang, es geht 659 m hoch und 664 m runter. Er wird als schwer bezeichnet und das sollten wir auch
noch zu spüren bekommen. Der Name Lebküchler kommt daher, dass die Todtmooser das Weihnachtsgebäck so sehr lieben, dass sie von ihren Nachbarn auch „Läbküechlr“ genannt wurden. Zunächst sind wir bei herrlichen Sonnenschein immer schön bergab, durch fantastische Tannenwälder, runter zum wunderschönen Dorf Rütte. Dann ging es weiter in die Schlucht des Rüttebachs, von dort an Wasserfällen vorbei bis nach Todtmoos. Wir wanderten dann durch die Rabenschlucht und anschließend bergauf über den Schwarzen Felsen zum Scheibenfelsen (974 m). Am Weißenbachsattel wartet das Gasthaus Hochkopfhaus Zum Auerhahn auf uns. Hier sind wir eingekehrt und haben uns eine Schwarzwälder Kirschtorte gegönnt. Dann sind wir nochmal 1,5 km auf den Hochkopfberg gewandert. Der Hochkopf ist ein bewaldeter Höhenrücken nördlich von Todtmoos im südlichen Hochschwarzwald. Der Gipfel zählt mit 1263,5 m ü. NHN zu den 20 höchsten
Erhebungen von Baden-Württemberg. Oben völlig fertig angekommen, war der angepriesene Aussichtsturm gesperrt. Wir sind aber trotzdem hoch und genossen die Aussicht bis zu den Alpen. Dann verweilten wir noch auf einer Bank und begannen dann den Abstieg zu unserem Haus durch teilweise spektakuläre Wege. Als nächsten Wanderweg haben wir den Genießerpfad - „Schluchseer Jägersteig“ absolviert. Ca. 11 km lang und der Auf und Abstieg war nur 236 m. Dazu fuhren wir zum Wanderparkplatz Im Wolfsgrund am Schluchsee und parkten unser Auto für einen Obolus ab. Was uns gleich bei eintritt in den wunderschönen Tannenwald aufgefallen ist, war das es sehr viele Tempotaschentücher dort gibt. Hinter jedem Baum und Strauch gab es welche. Der Wanderweg führte uns auf dem alten "Jägerpfad" hinauf zum Ahaberg. Weiter ging es auf dem historischen "Grenzweg" zum Bildstein. Dort erwartete uns eine einmalige Aussicht. Bei klarer
Sicht reicht der Blick über den See wohl bis zum 3.614 m hohen Tödi in den Schweizer Alpen. Wir hatten klare Sicht und sahen ihn aber nicht. Nach dem Abstieg ging es von Aha entlang des Schluchseeufers zurück zum Parkplatz. Der Schluchseer Jägersteig Wanderweg ist absolut Familientauglich. Als nächstes nahmen wir uns einige Gipfel des Schwarzwaldes vor. Denn der Wetterbericht kündigte für die nächsten Tage den Herbst mit viel Regen an. Zuerst sind wir auf den Belchen (1414,2 m ü. NHN). Leider war die direkte Zufahrt gesperrt. Dann haben wir uns kurz mal richtig verfahren und zwei Bauern haben uns aber dann den richtigen Weg gewiesen. Wir waren aber noch rechtzeitig da. Die Massentouristen kamen alle erst nach uns. Gleich einen Parkplatz gefunden und Tickets für hoch und runter mit der Belchen Seilbahn, besorgt. Oben sind wir nochmal 500 m gewandert, bis zum Endgültigen Ausblick. Diesmal war es aber leicht bewölkt.
Es war ein 360 Grad Rundblick und leider haben wir nicht den Mont Blanc oder die Alpen gesehen. Aber trotzdem schön. Wir haben dann den Rundgang beendet und sind mit dem Lift wieder runter. Und jetzt ging es zum höchsten, den Feldberg (1493 m ü. NHN). Ca. 30 km mit dem Auto weiter. Dort angekommen und den PKW in dem Parkhaus für einen Obolus abgestellt. Dann mit dem Lift nach oben, nicht auf den Turm (wegen Corona) und dann bergauf bis zum eigentlichen Aussichtspunkt. Alle Fotos gemacht und nun den Weg zum Feldsee (1109 m) gesucht. Einmal verlaufen und wieder zurück. Dann den Weg gefunden und gefühlt 3000 m über Stock und Stein, nach unten gelaufen. Ich hatte immer im Hinterkopf, das wir ja wieder nach oben zu unserem Auto mussten. Also irgendwann wieder nach oben. Am See wurden wir aber dann aber richtig entlohnt. So etwas schönes haben wir lange nicht gesehen. Glasklares Wasser und man konnte
die Fische beim baden zusehen. Er ist der höchstgelegene See in Deutschland außerhalb der Alpen. Rund um den Feldsee findet man einen sogenannten Bannwald. Ein zukünftiger Urwald der uns ein wenig an Kanada erinnerte. Wir haben dort lange pausiert und sind dann, nachdem wir unsere Fotos gemacht haben, nach oben, in zarten Serpentinen gewandert. Ich hätte nie gedacht das ich diesen Aufstieg noch schaffe. Wenn sie im Schwarzwald sind besuchen sie den Feldsee, aber lassen sie ihn bitte so. Wie bei fast jedem Besuch einer Region mussten wir auch diesmal eine Schlucht durchwandern. Die Wutachschlucht ist ein Engtal im Verlauf der oberen Wutach mit drei schluchtartigen Abschnitten, deren unterster auch als Wutachflühen bekannt ist. Die 60 bis 170 Meter tiefen Schluchten sind Teil des Naturparks Südschwarzwald und stehen als ausgewiesenes Naturschutzgebiet sowie als Bestandteil des Europäischen
Vogelschutzgebiets Wutach und Baaralb unter besonderem Schutz. Wir liefen auch durch die Nebenschlucht, die wunderschöne Gauchachschlucht. Sie ist durch ihre Enge und durch ein in Bänken des Oberen Muschelkalks kaskadenartig geformtes Bachbett markant gekennzeichnet. Etwa in der Mitte mündet an der Burgmühle die eher geradlinige, raue Engeschlucht des Tränkebachs, die mit der Gauchach- und der Wutachschlucht das Bachheimer Schluchtenviereck bildet. An der Burgmühle haben wir Kaffee und Kuchen genossen bevor es dann weiter ging. Als nächste Wanderung haben wir den Menzenschwander Geißenpfad absolviert. Der Wetterbericht sagte uns für den Tag Dauerregen voraus, aber wir hatten Sonnenschein und erst Abends ein kurzes Gewitter. Der Menzenschwander Geißenpfad führte uns vom Mösle Parkplatz im Hinterdorf an einigen eindrucksvollen alten Schwarzwald-Höfen vorbei. Wir wandern auf halber Talhöhe
zu verschiedenen Gewannen. Atemberaubende Ausblicke und fantastische Perspektiven öffnen sich auf die umliegenden Täler, Höhen und das Dorf. Als ein Highlight besuchen wir die Wasserfälle, welche das Menzenschwander Gletscher-Trogtal im Norden abschließt. Ein recht imposantes Naturgebilde, welches durch das Wasser vom Feldberg kommend gespeist wird. An bestimmten Tagen kann der Wasserfall Abends mit Beleuchtung bestaunt werden. Menzenschwand ist ein heilklimatischer Kurort und besteht aus drei Dorfkernen, Vorderdorf, Mitteldorf und Hinterdorf. Es liegt in dem vom 1493 Meter hohen Feldberg nach Süden herabkommenden Tal der Menzenschwander Alb, das sich oberhalb von St. Blasien mit der westlicher verlaufenden Bernauer Alb vereinigt. Im östlichen Nachbartal liegt der Schluchsee, wo wir ja auch schon wandern waren. Die Tallandschaft von Menzenschwand ist geprägt von Gletscherströmen des
Feldberg-Gletschers aus mehreren Eiszeiten. Das Gebiet ist touristisch sehr gut besucht und absolut Familientauglich. Anschließend machten wir noch einen Abstecher ins zehn Kilometer entfernte Sankt Blasien. Die Stadt ist überregional bekannt für ihren riesigen Dom, welcher uns sofort an die Wallfahrtskirche der Madonna del Sangue in Re erinnerte. Der Dom St. Blasius hat eine Gesamthöhe von 62 Metern und wurde 1783 eingeweiht. Sie war damals die drittgrößte Kuppelkirche Europas. Mit einer Spannweite von 36 Metern gehört ihre Kuppel gegenwärtig noch zu den größten in Europa. Die Stadt selbst ist nichts besonderes und lebt wohl hauptsächlich vom Tourismus. Als Abschluss unserer Schwarzwaldreise sind wir zur Hexenlochmühle, 13 Hexenloch, 78120 Furtwangen im Schwarzwald, gefahren. Dort das Auto kostenfrei abgestellt und dann steil 800 m nach oben startend, den Rundweg, Balzer Herrgott zur
Hexenlochmühle gewandert. Traumhaft und vor allem glauben wir wenn, muß hier der Schatzhauser und der Holländermichel sein. Gesehn haben wir sie nicht, aber als wir wieder bei der Hexenlochmühle waren haben wir uns noch Kaffee und einen orginalen Flammkuchen gegönnt. Jetzt fehlte nur noch ein Schwarzwaldmuseum. Dazu sind wir nach Bernau zum Resenhofmuseum gefahren. Als wir über die Türschwelle in die niedrige Wohnstube des Resenhofs traten, kamen wir in eine längst vergangene Zeit. Über 200 Jahre alt ist der Hochschwarzwälder Eindachhof, 1789 wurde er erbaut und ist im Originalzustand erhalten. Bis 1976 bewohnte ihn der Bauer und Kübler Rese Hans, seit 1977 ist er Schwarzwälder Holzschneflermuseum. Fazit. Schwarzwald JA unbedingt! Wer wandern, Ruhe und Natur mag sollte unbedingt in den Schwarzwald fahren. Für uns ist es zu weit und wir haben dafür den Harz. Aber es hat uns sehr gefallen.
Weitere Informationen - Schwarzwald
Der Schwarzwald erstreckt sich im Norden vom Kraichgau bis zum Hochrhein im Süden. Touristische Ausflugs- und Erholungsziele im Schwarzwald sind der Titisee, der Mummelsee und der Schluchsee. Aussichtsberge im Südschwarzwald sind der Feldberg, der Belchen, der Kandel, der Brandenkopf und der Schauinsland. Im Nordschwarzwald sind es die Hornisgrinde, der Schliffkopf, der Hohloh, der Merkur und die Teufelsmühle. Häufig besucht werden auch die Wutachschlucht, das Murgtal, das Kinzigtal und die Triberger Wasserfälle. Der Schwarzwald ist bestückt mit reichlich attraktiven Wanderwegen. Anfang des 20. Jahrhundert wurde ein regelrechtes Fernwanderwegesystem mit Längs- und Querwegen vom Schwarzwaldverein aufgebaut. Der wohl bekannteste ist der recht stark bergauf verlaufende Westweg. Nationalpark Schwarzwald ist der erste Nationalpark in Baden-Württemberg und besteht seit 2014. Der Schwarzwald ist bekannt für seine typischen Bauernhäuser mit den ausladenden Krüppelwalmdächern, die Schwarzwälder Kirschtorte und die Kuckucksuhr.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Schwarzwald - Todtmoos
Koordinaten - 47° 44′ N, 8° 0′ O
Höhe über dem Meeresspiegel - ca. 820m
Anfahrt von Berlin - 8h 30 min ca.820 km
Unsere Reisezeit - September 2020
Unsere Bewertung - Sehr gut
Einwohner - 1953
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Todtmoos (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Schwarzwald (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Schwarzwald Tourismus GmbH (tourismus.info)
Holzschneflermuseum Resenhof (bernau-schwarzwald.de)
Waldhotel Auerhahn - Hochkopfhaus (waldhotel-auerhahn.com)
Belchen Seilbahn (belchen-seilbahn.de)
Feldbergbahn im Schwarzwald (feldbergbahn.de)
Feldsee - Hochschwarzwald (hochschwarzwald.de)
Wandern in der Wutachschlucht (wutachschlucht.de)
Hexenlochmühle (hexenlochmuehle.de)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Rundwanderweg - Genießerpfad LebküchlerwegStrecke
12,26 km und 659 Höhenmeter ca: 4hÖPVN und Einkehr
Parkplatz Schwimmbad Todtmoos, Schwimmbadweg 9, 79682 Todtmoos, Einkehr: Waldhotel AuerhahnWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Im Schwarzwald gibt es 51 Genießerpfade, die alle sind als Premiumwanderwege zertifiziert sind. Durch die Rabenschlucht und die Wälder des Kirchbergs führt der Genießerpfad Lebküchlerweg. Oberhalb des Schwarzen Felsen und der Rudolf-Jordan-Hütte führt der Wanderweg an wunderschönen Aussichtspunkten vorbei. Im Ortsteil Lehen erwartet sie noch ein herrlicher Ausblick auf das Todtmooser Tal und den Hotzenwald.
Routenvorschlag
Rundwanderung - Genießerpfad Schluchseer JägersteigStrecke
12 km und 238 Höhenmeter ca: 4hÖPVN und Einkehr
Wanderparkplatz „Im Wolfsgrund“ - 79859 SchluchseeWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Hoch zum Ahaberg führt auf dem alten Jägerpfad der Genießerpfad Schluchseer Jägersteig. Bis zum Bildstein verläuft der Wanderweg auf dem historischen Grenzweg. Hier erwartet sie eine wunderschöne Aussicht und bei klarer Sicht reicht der Blick über den See bis zum 3.614 m hohen Tödi in den Schweizer Alpen. Zurück ist dann ein leichter Abstieg und dann immer am Ufer des Schluchsees entlang.
Routenvorschlag
Genießerpfad - FeldbergsteigStrecke
13 km und 520 Höhenmeter ca: 5hÖPVN und Einkehr
Parkhaus am Haus der Natur, Dr. Pilet-Spur 2, 79868 FeldbergWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Inmitten einer geschützter Natur über dem Hochschwarzwald bietet der Genießerpfad Feldbergsteig herrliche Ausblicke. Hat man dann seine ersten Höhenmeter bis zum Feldbergturm geschafft, erhält man bei gutem Wetter einen atemberaubenden Ausblick von der Zugspitze bist zum Mont Blanc. Am idyllisch und sehr klarem gelegenen Feldsee kann man herrlich entspannen bevor es den Anstieg zurück zum Ausgangspunkt geht.
Routenvorschlag
Rundwanderweg - Genießerpfad Menzenschwander GeißenpfadStrecke
11 km und 313 Höhenmeter ca: 4hÖPVN und Einkehr
Wanderparkplatz Menzenschwand, Hinterdorfstraße 57, 79837 St. BlasienWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Mit herrlichen Weitblicken über das Menzenschwander Tal inmitten des Hochschwarzwalds, begleitet vom Klingen der Ziegenglocken läuft man auf dem Genießerpfad Menzenschwander Geißenpfad. Dieser Wanderweg führt sie vom Parkplatz im Hinterdorf an einigen wunderschönen alten Schwarzwald Höfen vorbei. Die Menzenschwander Wasserfälle sorgen dann für eine Erfrischung.