Ostseeinsel - Ahlbeck - Świnoujście - Mecklenburg Vorpommern
Usedom ist die sonnenreichste Region in Deutschland und zweitgrößte deutsche Insel nach Rügen. Sie liegt in der Pommerschen Bucht in der südlichen Ostsee. Die Badewanne der Berliner, entstand Ende des 19. Jahrhunderts und weil Kaiser Wilhelm II. auch dort war, werden die Ortschaften Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin Kaiserbäder genannt. Damals war die schöne Insel noch mit der Karniner Brücke, einer ehemals etwa 360m langen Eisenbahnbrücke verbunden. Dieser wurde leider nach dem Krieg gesprengt und nicht wieder aufgebaut. Heute fährt man mit dem RE3 und einem Ostseeticket von Berlin über die neue Peenebrücke in Wolgast, bis nach Ahlbeck und ist im Idealfall in 4:30 Stunden angekommen. Unterkünfte gibt es dort fast soviel wie Strandsand. Die Menschen die dort die Immobilien erstanden haben, leben sehr gut von den Urlaubern. Das billigste Angebot bei Booking.com für eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern, 14 Tage in den
Sommerferien, war im Frühjahr gebucht, 2321 €. Wir aber haben in der Zwischensaison, im Haus Ostpreußen, im Ostseeheilbad Ahlbeck, bekannt für die älteste Seebrücke Deutschlands, für ein Wochenende im April eingecheckt. Nicht direkt am Strand aber günstig. Dann haben wir uns Fahrräder an der Mietrad-Station Ahlbeck ausgeliehen. Das kann man übrigens auf der Insel Usedom überall schnell und für einen schmalen Taler machen. Damit erspart man sich das anstrengende Prozedere mit dem eigenen Fahrrädern in Kombination mit der Deutschen Bahn. Normale Fahrräder kosteten 6,50 € pro Tag und für bequeme Leute die E-Bikes nur 17 €. In Ahlbeck auf der Insel Usedom führt die längste Strandpromenade Europas vorbei. Die Strandpromenade erstreckt sich über eine Länge von über zwölf Kilometern einmal nach Bansin und andere Seite bis nach Świnoujście an die Mündung der Swine. Wir fuhren zuerst mit unseren
gemieteten Drahteseln Richtung Bansin bis nach Ückeritz, wo wir früher als Jugendliche jedes Jahr immer zu Herrentag zelteten und die Ostsee angebadet haben. Vorbei an der längsten Seebrücke Deutschlands. Die Seebrücke in Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom mit ihren 508 Metern und der Rehaklinik Usedom. Dann am Strandzugang 3/L kurz hinter dem Panorama Hotel Bansin, ist der schöne teure Radweg ohne irgendeinen Hinweis dann zu Ende. War hier etwa schon Usedom zu Ende? Nein, aber wohl die Strandpromenade mit seinen teuren Hotels und Villen schon. Da wir aber weiter nach Ückeritz wollten, sollten wir unsere Fahrräder mit dem Gepäck eine recht steile Holztreppe nach oben zur Straße tragen. Das wollten wir aber natürlich nicht und wir fuhren lieber zurück bis die nächste Straße nach rechts kam. Dann fuhren wir wieder rechts in die Bergstraße. Jetzt bereuten wir das wir kein E-Bike genommen hatten. Der
Name Bergstraße war berechtigt. Nach einem kurzen Waldweg entdeckten wir ein altes Ferienlager, total verfallen und mitten im Wald. Ostalgie pur. Dann ging es immer Bergauf und ab bis zum Zeltplatzeingang von Ückeritz. Jetzt merkten wir, das wir wirklich schon sehr lange nicht mehr dort waren. Alles war neu und hauptsächlich nur für Dauercamper ausgelegt. Für Familien war eine kleine Waldlichtung hergerichtet worden, was in der Hauptsaison sicherlich ein Erlebnis darstellen wird. Die Stelle wo wir früher immer zelteten war mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. Damals durfte man auch in Dünennähe vor der Straße sein Zelt aufschlagen. Am Ende des Zeltplatzes sind wir dann spontan in das Dünencafe eingekehrt. Dort gibt es leckere Fischbrötchen und Strandkörbe als Sitzplätze. Müd und satt mieteten wir uns nun für 2,50 € die Stunde einen Strandkorb direkt an der Ostsee und genossen das herrliche Wetterchen.
Unseren Rückweg wählten wir nun aber über die Strandstrasse, welche zum
Bahnhof Ückeritz führte. Diese Straße sind wir damals als Jugendliche so oft mit unserem Gepäck lang gelaufen. Heute fahren hier hauptsächlich nur noch Autos. An der B111 ging es links Richtung Bansin auf einem Radweg entlang der parallel an der Straße entlang führte. Am Kletterwald Usedom machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Naturcampingplat
z Hafen Stagnieß. Hier sahen wir dann mal das Achterwasser, die Lagune des in die Ostsee mündenden Peenestroms. Zurück zur B111 und dann wie auf dem Hinweg an der Küste, Bergauf und ab, immer parallel zur viel befahrenen Straße, also keine wirkliche Erholung. An der Bahnstation Schmollensee ging es weiter auf der L266 am Schmollensee vorbei, bis an eine Kreuzung in Bansin. Hier bogen wir links in die Seestraße. Kurz vor der Strandpromenade genehmigten wir uns noch ein Eis um dann wieder zurück
nach Ahlbeck zu fahren. Dort angekommen erstmal einen richtigen Café in unserer Ferienwohnung getrunken und dann Klamotten für die Ostseetherme Usedom gepackt. Mit einer Kurkarte welche man beim einchecken der Ferienwohnung entrichten musste, bekam man Rabatt. 2,50 € Kurtaxe pro Nase und Tag und dafür statt 16,00 €, für 12,00 € pro Nase und zwei Stunden in die Therme. In der Therme kam man sich vor wie in Osteuropa. Die Osteuropäer mit den Kettchen haben gebadet und die Ohne waren Kassiererin, Bademeister und Reinigungskräfte. Es kam einem irgendwie allgemein so auf der gesamten Insel vor. Viele Arbeitsplätze, wie Kassiererin beim Lila Bäcker oder im REWE usw. waren zu 89 Prozent nicht unbedingt an Einheimischen vergeben worden. Die Therme selbst war angenehm leer. Es gab ein Außenbecken, eine Römische Sauna, und einige Kinderbecken im Innenbereich. Es gibt dann auch noch eine Saunawelt, welche aber mit Kurkarte nochmal
mit 15,75 € extra zu Buche schlägt. Am nächsten Tag ging es dann mit den Fahrrädern in Richtung Swinemünde auf Europas längsten Strandpromenade über die deutsch-polnische Grenze. Rechnet man die Baukosten um, sind hier entlang der Ostseedünen auf jedem Meter etwa 1.000 € verbaut worden. Finanziert aus EU-Steuergeldern. Es war ein sehr sonniger und schöner Sonntagmorgen und wir fuhren bis nach Świnoujście hinein. Dort begann dann der sogenannte Polenmarkt und die Flaniermeile. Fahrräder waren nun plötzlich dort nicht mehr erlaubt. Man musste einen einseitig angelegten Radweg, welchen man sich auch noch mit Fußgängern teilte an der Straße entlang fahren. Hinweisschilder waren hier auf polnischer Seite kaum zu finden und schwuppdiwupp, plötzlich waren wir ganz woanders. Wir wollten aber unbedingt einmal an die Mündung der Swine was ja eigentlich der Ausläufer der Oder ist, welche erst ins Oderhaff und dann in die Ostsee
mündet. Wir fuhren durch den „Fontanna Park Zdrojowy“ und kamen dann an die Festungsanlage Fort Engelsburg in der Nähe vom Hafen an der Swine. Dort 2,50 € Eintritt abgegeben und auf den Turm geklettert. Der Rest dort war umsonst. Dann fuhren wir einen Waldweg bis an die Mündung der Swine wo eine Mühlenbake auf der Westmole steht. Unser Ziel war erreicht und es ging jetzt auf dem richtigen Europaradweg zurück nach Ahlbeck. Auf polnischer Seite wird überall gebaut. Mächtige Hotelketten wie zum Beispiel das Radisson Blu investieren dort das Geld und erweitern ihre Angebote. In Ahlbeck angekommen erstmal wieder Café und Fischbrötchen. Zum Ausklang genehmigten wir uns für den Rest des Tages einen Strandkorb. Wir liesen nun einfach die Seele bei 19 Grad im April an der Ostsee baumeln. Zum Abend gaben wir unsere ausgeliehenden Fahrräder wieder zurück. Wir fuhren gegen 17:23 Uhr mit der Usedomer Bäderbahn nach Züssow, stiegen dort
wieder in den RE3 und waren um 22:00 Uhr in unserer Wohnung. Zusammenfassend ein sehr teures, aber schönes Wochenende. Dadurch das viele Deutsche nicht mehr ins Ausland fahren, da Sie in Zeiten von Krisen und Terror lieber auf Nummer sicher gehen und die Ostsee relativ schnell zu erreichen ist, steigen die Preise an der Ostsee allgemein und ganz speziell auf Usedom jedes Jahr aufs neue. Selbst im Winter gehen die Preise nur sehr wenig zurück. Das freut die Hotelbranche natürlich, jedoch Familien mit Kindern sollten sich dann doch lieber auf Eis baden einstellen oder eine Unterkunft weit weg vom Strand suchen und dann täglich mit dem Auto an die Ostsee fahren. Doch die Straßen auf Usedom sind auch für ein Navi sehr übersichtlich. Bei einigen Wolken am Himmel oder bei An und Abreise geht dann auf der guten Insel Usedom, Verkehrstechnisch gar nichts mehr. Wir waren diesmal jedoch noch voll von schönen Eindrücken
auf der Insel. Genossen den Wind, die Sonne und natürlich die Ostsee. Zum Glück waren wir früher, wo es noch nicht so voll hier war, öfter hier.
Weitere Informationen - Usedom - Ostseeinsel - Ahlbeck
Das östlichste der drei Kaiserbäder auf der Insel Usedom ist das Seeheilbad Ahlbeck. Direkt an der Grenze zum polnischen Seebad Swinemünde liegt Ahlbeck. Die selbstständigen Ostseebadeorte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin wurden 2005 zur Gemeinde Dreikaiserbäder zusammengeschlossen. Die längste Strandpromenade Europas verbindet die Kaiserbäder mit Swinemünde. 1693 wurde Ahlbeck zum ersten Mal genannt und leitet seinen Namen von der Aal-Beeke ab. Der feine weiße Sandstrand zieht sich von Bansin bis. Ahlbecks Seebrücke mit einem 280 m ins Meer führend, ist die einzige unter den zahlreichen Seebrücken an der Ostseeküste, welche ihre historische Bausubstanz erhalten hat
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Mecklenburg-Vorpommern - Seeheilbad Ahlbeck
Koordinaten - 53° 56′ 28″ N, 14° 11′ 20″ O
Eingemeindet nach: - Dreikaiserbäder
Anfahrt von Berlin - 3h 06 min ca.234 km
Unsere Reisezeit - April 2018
Unsere Bewertung - Sehr gut
Einwohner - 3395
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Ahlbeck (Heringsdorf) (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Usedom (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Usedom.de (usedom.de)
Insel Usedom - Tourismus-Informationen (insel-usedom.info)
Europa-Promenade im Seebad Bansin (lge-mv.de)
Von Ahlbeck nach Swinemünde (tourist-online.de)
UBB | Usedomer Bad- und Bäderbahn (ubb-online.com)
Świnoujście – Land der 44 Inseln (swinoujscie.pl)
Seebrücke Heringsdorf (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Achterwasser (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Europäischer Fernwanderweg E9Strecke
5.000 kmÖPVN und Einkehr
Start: Portugal oder EstlandWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Einer der zwölf Fernwanderwege ist der Internationaler Küstenweg Atlantik–Ostsee, der Europäische Fernwanderweg E9. Der Wanderweg wurde von der Europäischen Wandervereinigung (EWV) initiiert. Mit einer Länge von etwa 5.000 km führt er von Portugal entlang der Küsten des Atlantiks, der Nordsee und der Ostsee bis nach Estland.
Routenvorschlag
Naturparkweg in Mecklenburg-Vorpommern E9aStrecke
751,9 km und 1.358 hm Höhenmeter ca: 185:35 hÖPVN und Einkehr
Pahlkuus, Wittenburger Chaussee 13, 19246 Zarrentin - großer, kostenpflichtiger ParkplatzWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Auf 907 Kilometer verläuft der Naturparkweg in Mecklenburg-Vorpommern quer durch das Binnenland vom Biosphärenreservat Schaalsee bis zur Insel Usedom. Sieben Naturparks Mecklenburg-Vorpommerns können auf dem Wanderweg entdeckt werden. Die Südroute ist bis Altwarp als Europäischer Fernwanderweg E9a ausgewiesen.
Routenvorschlag
Moränenweg E10Strecke
93 km und 287 Höhenmeter ca: 23:20 hÖPVN und Einkehr
Start: Kap ArkonaWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Von Finnland bis nach Spanien führt der Europäische Fernwanderweg E10. Der Fernwanderweg E10 führt außer den vorgenannten Ländern noch durch Deutschland, Tschechien, Österreich, Italien und Frankreich. Von Kap Arkona aus in Mecklenburg-Vorpommern startend der Wanderweg quer über Deutschlands größte Insel Rügen bis in die Hansestadt Stralsund.
Routenvorschlag
Südspitze Gnitz RundtourStrecke
4,7 km und 27 Höhenmeter ca: 1:12 hÖPVN und Einkehr
Start:17440 LütowWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Abseits der Ostseebäder im nördlichen Achterwasser der Insel Usedom liegt die Halbinsel Gnitz, ein wahres Naturschutzparadies. Der Rundwanderweg führt entlang des einzigartigen Küstenstreifens der Südspitze Gnitz. An wilden Steilufern, bewaldeten Höhenzügen, offenen Dünen und blühenden Salzwiesen vorbei kann man mit etwas Glück Seeadler und seltene Uferschwalben beobachtet werden.