Hexentanzplatz - Burg Falkenstein - Rosstrappe - Barbarossahöhle
Wir wollten aus einem wichtigen Grund mal ein Familientreffen veranstalten und entschieden uns für den Harz. Der Harz ist ein deutsches Mittelgebirge und das höchste Gebirge Norddeutschlands. Er liegt in den Landkreisen von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Brocken ist mit 1141,2 m ü. NHN der höchste Berg des Harzes und gleichzeitig das Markenzeichen. Im Harz gibt es ausgedehnte Wälder, tief eingeschnittene Täler mit wilden Flussläufen und Wasserfällen sowie Stauteiche und Stauseen. Vielerorts gibt es Zeugnisse einer langen Siedlungsgeschichte. Der Harz ist ein absolutes Wandergebiet. Doch wir sind diesmal nur zur Erholung hier. Wir haben uns ein großes Haus im Ferienpark Merkelbach im sogenannten Elchpark gemietet. Dort gibt es das wohl weltgrößte Blockhausrestaurant im Harz. Elche waren nicht so viele da genau genommen eine alte Elchkuh Molly. Mit uns gleichzeitig ist ein Elchjunges angereist, welches seine
Mutter verloren hatte und das wollten sie dort aufpäppeln. Der Elchpark befindet sich gut versteckt und Handyfrei im tiefen Wald bei Friedrichsbrunn. Das Navi findet es gar nicht und der Weg dorthin ist Teilweise Panzerstreckenähnlich. Friedrichsbrunn liegt wiederum nahe Thale einem sehr beliebten und bekannten Ort im Harz. Somit waren wir nicht weit weg vom Hexentanzplatz und der Rosstrappe. Diese beiden Orte besuchten wir somit auch als erstes und besorgten uns 2 Tickets einmal für die Seilbahn und dann noch für den Kabinenlift. Mit letzterem sind wir dann zuerst zum Hexentanzplatz hochgefahren. Die grünen Gondeln hatten einen Glasboden so dass man schön nach unten schauen konnte. Oben angekommen erwarteten uns die typischen Touristenfallen mit Souvenirshops und diversen Geldfallen. Doch dann der grandiose Blick ins Bodetal und hinüber zur Rosstrappe ist vom Hexentanzplatz aus überwältigend! Man schaute in eines der
spektakulärsten Täler des Harzes, dem Bodetal und konnte schön das dort unten liegende Gasthaus Königsruhe sehen. Die Sage welche wir schon aus Kindheitszeiten kannten besagte das die Riesen Bodo und Brunhilde im Harz fangen gespielt haben und Beide sind zum Schluss mit ihrem Pferd vom Hexentanzplatz aus über das Bodetal gesprungen. Sie ist gerade so an der Rosstrappe angekommen. Dort hinterließ der Aufprall des Pferdehufes einen tiefen Abdruck im Gestein. Der Felsen erhielt später den Namen Roßtrappe. Diesen hinterlassen Hufabdruck kann auf der anderen Seite des Bodetals bestaunt werden. Bei ihrem waghalsigen Sprung über die tiefe Felsschlucht verlor die Prinzessin jedoch ihre schwere goldene Krone. Leider haben wir die nicht gefunden. Nachdem wir die Sommerrodelbahn (Harzbob) getestet hatten sind wir dann mit Gondel wieder runter und mit dem Sessellift wieder hoch zur besagten Rosstrappe. Nach Besichtigung Dieser
wanderten wir zu Fuß, einen wunderschönen ca. 4 km langen Waldweg runter bis nach Thale zu unserem Auto. Am nächsten Tag fuhren wir zur Rappbodetalsperre. Wir waren vor vielen Jahren schon einmal über Weihnachten hier und da war keine Menschenseele dort und eine Hängebrücke gab es auch noch nicht. Als wir jetzt mit unseren Auto ankamen sahen wir schon Kilometer weit vorher Autos an den Straßenrändern und Leute zu Fuß laufen. Als wir über die Talsperre durch den Tunnel fuhren war gleich rechts ein Parkplatz und wir hatten Glück und bekamen einen. Trotz Corona waren hier so viele Menschen wie sonst nur zum 1. Mai in der DDR. Neben der Staumauer findet man dann die mit 458,5 m derzeit längste Hängeseilbrücke ihrer Art. Diese haben wir dann überquert und sind dann auf der Staumauer wieder zurück, weil die Brücke aus Coronagründen nur als Einbahnstraße begehbar war. Danach sind wir wieder nach Thale. Der Harzer
Hexen Stieg ist einer der beliebtesten Fernwanderwege Deutschlands und führt direkt durch das wunderschöne Bodetal. Diesen sind wir dann bis zur Teufelsbrücke auch gewandert. 230 Meter steigen schroffe Felswände fast senkrecht auf und quetschen die Bode in ein enges Flussbett. Auf den Gipfeln liegen der berühmte Hexentanzplatz und die Rosstrappe wo wir ja am Vortag waren. Wir sind auch einmal durch das Kyffhäusergebirge gefahren und haben die Barbarossahöhle besucht. Sie ist eine von zwei zugänglichen Anhydrithöhlen auf der Welt. Die Höhle umfasst weite Hohlräume, Grotten und Seen. Der Anhydrit wandelt sich durch die Luftfeuchtigkeit in der Höhle oberflächlich zu Gips um und nimmt dabei an Volumen zu. Die so entstehenden Gipsschichten lösen sich allmählich vom Untergrund ab und hängen ähnlich wie abfallende Tapeten an den Decken und Wänden der unterirdischen Hohlräume. Sie besticht durch die bizarren Gipsformationen und die
vielen einmaligen Spiegelungen. Da wir dort Probleme mit unserm Mietauto hatten war der Tag kurz und hektisch. Wir haben natürlich auch eine Fahrt mit Harzer Schmalspurbahn gemacht und haben kurz einmal durch das Selketal fahrend Alexisbad besucht. Dort ist uns ein ehemaliges Erholungsheim der Deutschen Reichsbahn aufgefallen, welches leider dem Verfall überlassen wird. Ansonsten können wir sagen dass die Harzer Schmalspurbahn gepfefferte Preise hat. Für das Geld sind wir woanders schon bis hoch auf einen Vulkan gekommen. Auch waren wir mit der Schmalspurbahn in Güntersberge wo wir das Mausefallen und Kuriositätenmuseum besucht haben. Dort hat uns eine ältere Frau auf lustige und interessante Weise Mausefallen und Kloschüsseln präsentiert. Als wir dort fertig waren rasten wir zur Burg Falkenstein, wo um 17:00 Uhr die letzte Vorstellung sein sollte. Wir kamen eine Minute vor der Angst unten am Zuckelbus an bevor er ein letztes mal los
fuhr. Oben auf der Burg gab es dann eine Falknervorstellung. Ein Falkenhof zeigt dort unterschiedliche Greifvögel, wie Falke, Uhu oder Adler, zwar nicht auf der Jagd aber im freien Flug. Die Geschwindigkeit des Federspielfalken oder der Sturzflug des Adlers aus ungeahnten Höhen bilden schon ein schönes Erlebnis. Die Burg Falkenstein ist eine hochmittelalterliche Höhenburg im Harz. Erbaut wurde sie zwischen 1120 und 1180. Die Burg war Filmkulisse in ca. 30 Film- und Fernsehproduktionen, unter anderem in der siebenteiligen Kinderserie des DDR-Fernsehens Spuk unterm Riesenrad. Wir spazierten also auf den Spuren von Rumpelstilzchen, dem Riesen und der Hexe durch die Burg. Zum Abschluss rasten wir wiederum nach Güntersberge, da wir dort bei unserem Museumsbesuch ein kleines aber feines Restaurant gefunden hatten, in welchem wir gerne zu Abend essen wollten. Obwohl schon Küchenschluss war, warteten sie nach
unserem Anruf auf uns und bereiteten uns ein leckeres Essen. Vielen Dank noch einmal an die sehr sympatische „Schmunzelstube am Bergsee“. Nun an unserem Abreisetag beschlossen wir noch die Langensteiner Höhlenwohnungen in der Nähe von Halberstadt zu besuchen. Zunächst besuchten wir die 10 Höhlenwohnungen am Schäferberg, welche in Form eines Straßenzuges angelegt wurden. Die wohl erste Wohnung bestand hier seit 1787. In der Zeit von 1855 bis 1858 wurden dann zehn Wohnungen in den Sandsteinfelsen am Schäferberg gehauen. Dann kletterten wir noch auf den Berg mit der ehemaligen Altenburg. Auch dort gab es noch zwei sehr gut erhaltene Höhlenwohnungen. Oben angekommen war da noch eine alte Wasserhöhle und wir hatten einen herlichen Ausblick über Langenstein bis zum Dom von Halberstadt. Der letzte Troglodyt, wie die Höhlenbewohner genannt wurden, verließ seine ungewöhnliche Heimstätte erst 1916
und bis heute kann man die Wohnhöhlen an der Höhlenstraße am Schäferberg und auf der Altenburg besichtigen. Fazit: Zum Abschluss unserer Harzreise können wir sagen, dass wir zwar nicht so viel und weit wie Goethe, Heine und Fontane gewandert sind. Das war diesmal ja auch nicht das Ziel. Feststellen konnten wir aber, das auch der Harz, zumindest schon mal an seinen Highlights wie Brocken, Hexentanzplatz und Rappbodetalsperre, vom Massentourismus überschwemmt wird und das trotz Corona. Der Harz soweit wir ihn kennen ist zu allen Jahreszeiten zum Wandern einen Besuch wert. Früher war es Skisport - Hochburg aber das wird wohl bald ein Ende haben. Die Sprache der alt Eingesessenen muss man mögen und deuten können. Sie sind oft sehr schroff aber trotzdem sind es nette Menschen. Unser Ziel war es diesmal ein Familientreffen zu gestalten und es war für alle Beteiligten ein wirklich bleibendes und erholsames Erlebnis. Wir werden immer wieder gerne kommen, denn Berlin ist nicht so weit weg und es gibt noch viel zu entdecken.
Weitere Informationen - Harz - Friedrichsbrunn
Einer der größten Waldnationalparks in Deutschland ist der Nationalpark Harz. 2006 wurde er durch den Zusammenschluss zweier einzelner Nationalparks in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gegründet. Rund um den Brocken umfasst er mit ca. 250 km² ungefähr zehn Prozent der Gesamtfläche des Harzes. Hauptsächlich ist das Gebiet mit Wäldern bedeckt aber auch Moore nehmen wegen ihrer besonderen Ausprägung eine herausragende Stellung ein. Die Quellgebiete mehrerer Flüsse wie der Bode, der Oder oder der Ilse liegen auf dem Gebiet des Nationalparks. Die höchsten Erhebungen des Harzes sind der Brocken 1141,2 m ü. NHN, der Bruchberg 927 m ü. NHN und der Achtermann 925 m ü. NHN.
Kurzinfos & Map
Gebiet - Deutschland - Harz - Harzgerode
Koordinaten - 51° 38′ N, 11° 8′ O
Höhe über dem Meeresspiegel - ca. 395m
Anfahrt von Berlin - 2h 46 min ca.231 km
Unsere Reisezeit - Juli 2020
Unsere Bewertung - Sehr gut
Einwohner - 7621
Weiterführende Webseiten
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
Portal:Harz (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Der Brocken im Harz (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Andere Beschreibungen
Der Brocken im Harz (harzinfo.de)
Harz Urlaub im Ferienpark Friedrichsbrunn (ostharz.de)
Hexentanzplatz Thale im Harz - harztourist (harztourist.de)
Rappbode-Talsperre (Wikipedia – Die freie Enzyklopädie)
Hängebrücke & GigaSwing (harzinfo.de)
Harzer Hexen-Stieg (harz-wanderkarten.de)
Barbarossahöhle(barbarossahoehle.de)
Harzer Schmalspurbahnen | Typisch Harz Express (hsb-wr.de)
Mausefallenmuseum (mausefallenmuseum.de)
Routenvorschläge - Wanderwege
Routenvorschlag
Auf dem Goetheweg zum BrockenStrecke
18 km (Hin Rück) und 390 Höhenmeter ca: 6hÖPVN und Einkehr
Start: Nationalpark-Besucherzentrum TorfHausWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Nach Goethe wurde der Wanderweg von Torfhaus zum Broken genannt und ist einer der beliebtesten Wanderwege im Nationalpark Harz. Start der Wanderung ist hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus. 16,3 Kilometer geht die Wanderung. Von Altenau aus sind es ca. 9 Kilometer bis nach TorfHaus. Dann sind es nochmals 8 Kilometer bis zum Brocken.
Routenvorschlag
Harzer HexenstiegStrecke
97 km und 966 Höhenmeter, mehrere EtappenÖPVN und Einkehr
Start: Osterode am Harz - Ziel: ThaleWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Der Harzer Hexenstieg ist ein Qualitätsweg Wanderbares Deutschland und bietet einem eine Harzüberquerung durch eine wunderschöne Landschaft und einzigartigen Einblicken in Natur. Von Osterode durch den Harz über den Brocken nach Thale führt der ca. 100 Kilometer lange Wanderweg.
Routenvorschlag
Durch das Ilsetal zur PlessenburgStrecke
13 km und 385 Höhenmeter ca: 4hÖPVN und Einkehr
Start: Nationalparkhaus "Ilsetal" am Großparkplatz im Ilsetal, 38871 IlsenburgWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Durch das Ilsetal, eines der schönsten Täler des Harzes, führt ein Rundwanderweg zur Waldgaststätte Plessenburg und zurück. Schon Heinrich Heine hatte 1824 in seiner Harzreise ein literarisches Denkmal gesetzt. Eine Einkehrmöglichkeit bietet die Nationalpark-Waldgaststätte Plessenburg.
Routenvorschlag
Durch das Eckerloch zum BrockenStrecke
11 km und 500 Höhenmeter ca: 3,5hÖPVN und Einkehr
Start: Nationalparkaus Schierke, 38879 SchierkeWander-Highlights - Kurzbeschreibung
Auch ein beliebter Wanderweg im Harz ist der Wanderweg durch das Eckerloch. Es ist der kürzeste Aufstieg und dabei überwindet man 500 Höhenmeter, auf den Brocken. Wunderbare Naturausblicke und die Kinder können auf dieser Wanderung die Stationen des Märchenpfads, Das weiße Reh, erkunden.